Technische Daten:
Bookcrossing: http://www.bookcrossing.com/journal/12954960/
ISBN: 978-3423711791
Seiten: 336
Erscheinungsjahr: 2006
Die 16-jährige Regan tut für ihren älteren Bruder Liam alles, doch es belastet sie stark, dass sie als Einzige von seinen zwei Identitäten weiß. Denn Liam ist transsexuell, ein Mädchen in einem männlichen Körper. Nacht für Nacht verwandelt er sich mit Hilfe von Perücken und Kleidern in das Mädchen Luna, um seinem wahren Ich Raum zu geben. Tagsüber schlüpft Liam in die Rolle des Mädchenschwarms und phantastischen Schülers, der vor seinem Vater den echten Kerl mimt.
Schon seit Kindertagen geht er nur mit Ally aus, seiner besten Freundin, die auf eine intime Beziehung zu ihm hofft. Regan hingegen gilt als Einzelgängerin, denn Liam/Lunas Geheimnis mit zu tragen, lähmt ihre sozialen Aktivitäten. Und als sich Chris, ein neuer Mitschüler, um sie bemüht, wird Regans Sehnsucht nach Normalität übermächtig.
Ich muss sagen: Ich liebe Bücher über dieses Geschlechterding. Ich fand es recht informativ von Liam/Luna zu lesen, wie die Umwelt auf beide reagiert und all das aus den Augen der Schwester mitzuerleben. Am Ende war mir die ganze Geschichte jedoch zu flach – für jede Person war die Tatsache, dass Luna im falschen Körper geboren ist eine Riesensache, da sind ja förmlich Welten zusammengebrochen. Zum Beispiel Allys Welt, die zwar versucht hat sich mit der Situation zu arrangieren, jedoch ihre Zeit gebraucht hat, Lunas Existenz zu verstehen und zu akzeptieren. Welcher Sandkastenfreund bekommt denn nicht mit, wenn besagter anderer Sandkastenfreund sein Leben lang todunglücklich ist mit der eigenen Existenz? Versteh‘ ich nicht.
Leider habe ich mich in der Geschichte nicht wiedergefunden. Wo ist der Mensch, der die Wünsche von Liam/Luna einfach hinnimmt, ohne ein riesiges Drama daraus zu machen? Der sagt: „Okay, alles klar. Tu‘ was du tun musst um glücklich zu sein!“ Ich stelle mir vor, solch ein Mensch zu sein, wieso gibt es den in Liams/Lunas Welt nicht? Am Ende des Buches kann man einige Links finden, wo mehr Informationen zur Transsexualität stehen. Also ein Aufklärungsbuch. Dementsprechend sollte es dem Leser (der sich mit Liam/Luna identifiziert) auch das Gefühl geben, dass es Mitmenschen gibt, denen der Mensch wichtig ist und nicht die Verpackung.